Kunstausritt durch den Poney Club

Die Ausstellung „Poney Club“ betreut von Prof. Georg Winter der HBK Saar zusammen mit dem Designstudio Tiketike hinterfragt nicht nur den Credit-Point-Druck an Hochschulen, indem sie in ihren Semester-Kurs vor allem Freiheit und Spaß eingebracht haben.  Sondern geht mit rahmensprengenden Lehrmethoden auch der Frage nach dem wahren Wesen des Ponys nach.

Jenny Graf (Studio Tiktike), der Student Clemens Möhler vor seinem Werk „100qm“ und Lea Hofmann (Studio Tiktike).

Kritisch hinterfragt wird auch der Umgang mit den Tieren, die oftmals stundenlang angeleint im Kreis herumgeführt werden, zum Beispiel auf Volksfesten. Eine Analogie zu vielerorts verkrusteten Lehrformen, bei der Studenten immer wieder mit dem Druck der Leistungspunkte konfrontiert sind, was den Lernprozess kurzfristig und oberflächlich werden lässt. Die strenge verschulte Agenda, mit den immer selben Techniken lähmt innovatives, kreatives Studieren. „Deshalb haben wir uns auf den Prozess konzentriert, ohne ein vorgefertigtes Resultat zu erwarten“, sagt Graf. Es geht nicht darum zu sagen, wir als Lehrpersonen haben die Antworten, sondern darum mit den Studierenden zusammen, die Fragen zu präzisieren, ergänzt Professor Winter, der sich selbst als Steigbügelhalter und Stalljunge des Projekts bezeichnet. 

Mit außergewöhnlichen Lehrmethoden, wie der Anwendung der Schüttel Meditation, mit der Gründung eines Clubs statt eines Semester-Kurses und teils überspitzt strengen Unterrichtsstunden, bei denen sie Studenten wie Lehrende mit Ganzkörperanzügen uniformiert und dabei hammerschlagend die Regeln der Agenda vorgelesen haben, war nicht nur der Kurs ein humorvolles, „hufscharrendes“ Spektakel. Denn der Stargast Bentley, ein sehr entspanntes Pony, das mit seiner Menschen-Familie anreiste, schlenderte anfangs auch mal durch den außergewöhnlichen Raum, der eigentlich ein Leerstand in Nauwieser Viertel, Saarbrücken ist,

Rund 400 GästInnen feierten noch die ganze Nacht an der Bar aus Stroh mit dem selbstgebrannten Schnaps vom Student Nils Kammer namens „Pisse“. In Urinbechern verabreicht, wurde er zum fruchtigen Getränkehighlight des Abends, denn Kammer hat den gelben Schnaps in seiner eigenen Schnapsbrennerei mit echter „Pony-Pisse angereichert, natürlich nur in minimaler Dosis“, wie er lachend erklärt.

Wer das ganze verpasst hat, kann sich mit einem kleinen, spontanen Behind-the-scenes Video von den zauberhaften Tiketike-Girls durch Teile der Ausstellung führen lassen:

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